Migration: Zwischen zwei Welten
Migration beginnt nicht mit dem Gehen –
sondern mit dem Gefühl, nirgends mehr ganz da zu sein.
Es braucht zwei Seiten, damit ein Übergang (Migration) gelingt.
Wenn eine sich verschließt, wird das Ankommen zum inneren Spagat.
Dieses Thema ist für mich persönlich.
Nicht theoretisch, nicht beobachtet.
Sondern erlebt. Am eigenen Körper. In der eigenen Geschichte.
Diese Woche wird der Espresso stärker. Vielleicht doppelt. Aber ehrlich.
Fünf Shots über Zwischenräume, stille Wut – und das, was bleibt.
Hast du eine Meinung? Dann raus damit.
Ehrlich. Klar. Ungefiltert.
Der Anfang bleibt offen
Guten Morgen,
Du gehst – und denkst, du lässt etwas zurück.
Aber das, was du zurücklässt,
geht mit dir.
Die Sprache. Der Blick.
Die Unsicherheit an Supermarktkassen.
Die Gerüche, die du vermisst,
bevor du sie benennen kannst.
Migration ist kein Weg.
Es ist ein Riss.
Durch deine Geschichte.
Und durch jede Frage,
die du nie ganz beantworten kannst.
Ankommen beginnt nicht mit der Adresse.
Sondern mit der Entscheidung, dich selbst nicht zu verlieren.
Dein Barista
Afschin
Ich lebe nicht mehr im Land meiner Geburt, ich bin in ein Nachbarland "ausgewandert". Meine neuen Freunde und Bekannten, meine neuen Nachbarn erwarten, dass ich mich möglichst schnell anpasse und eine der Ihren werde. Aber dann würde ich meine Funktion als Bindeglied zwischen zwei Gesellschaften, als Vermittler zwischen den beiden Nationen verlieren, dann wäre eine Chance vertan.