Latte Macchiato: Was bleibt, wenn alles zur Auswahl wird
Über Marktlogik, Selbstoptimierung – und die stille Sehnsucht nach Echtheit.
Guten Morgen,
Du wachst auf – und hast die Wahl.
Was ziehst du an? Wen triffst du? Was isst du? Was streamst du heute Abend?
Du wählst, vergleichst, entscheidest.
Nicht nur Produkte. Auch Gedanken. Menschen. Wege. Gefühle.
Und irgendwann merkst du: Es hört nie auf.
Diese stille Forderung, das Beste rauszuholen. Die schönste Version zu leben.
Als wärst du ein Projekt. Ein Produkt. Ein Profil mit Performance.
Doch bist du das?
Vielleicht ist der Kapitalismus längst nicht nur ein Wirtschaftssystem.
Sondern eine Denkweise, die wir verinnerlicht haben.
Wie viel Freude bringt mir das? Wie viel Sinn? Wie viel Rendite hat diese Beziehung?
Wie kann ich mich noch besser fühlen, aussehen, funktionieren?
Und wer bin ich, wenn ich damit aufhöre?
Nächste Woche geht’s um genau das:
Die Marktlogik in uns. Das Rechnen im Fühlen.
Und die stille Kraft, die sich zeigt, wenn du einfach nur da bist – ohne Nutzen, ohne Vergleich.
Was wäre, wenn du nicht mehr funktionieren müsstest?
Nicht glänzen. Nicht performen. Nur leben.
Nicht alles, was zählt, lässt sich zählen.
Dein Barista
Afschin
Gedanken, die an sich schon irreal sind, treten auch noch in Konkurrenz gegeneinander an. Es ist so absurd. Danke für deine wunderbaren Espressos
Ich bin sehr gespannt. Deine Natur-Shots waren sehr aufschlussreich.