Latte Macchiato: Warum der Espresso jetzt anders schmeckt

Guten Morgen,

Manche haben mir geschrieben, dass sich meine Texte verändert haben. Düsterer seien sie geworden. Schwerer zu verdauen.

Ja. Mir geht’s gut. Nur: Ich bin nicht mehr der Gleiche.

Ich schreibe nicht mehr für Applaus. Nicht für Kalenderzitate mit Wohlfühl-Garantie. Ich schreibe, was in mir lebt. Und manchmal ist das kein Cappuccino – sondern ein Ristretto (extrem kurz, extrem ehrlich). Heiß. Klar. Ohne Schnickschnack.

Vielleicht schmeckt das erst mal bitter. Aber Bitterkeit hat Tiefe – und manchmal eine Süße, die man nur entdeckt, wenn man dranbleibt. Ernsthaftigkeit kann Spaß machen. Auch das Schroffe kann streicheln.

Ich glaube nicht, dass meine Texte düster sind. Ich glaube, sie sind ehrlich. Und wir leben in einer Zeit, in der Aufrichtigkeit fast schon radikal wirkt.

Oder – vielleicht ist das, was du da spürst, gar nicht meins. Vielleicht ist es deins. Eine alte Geschichte, die sich gesehen fühlt. Eine innere Müdigkeit, die keine Lust mehr hat auf Ablenkung. Auf spirituelles Rumgesülze. Vielleicht will da etwas in dir endlich ernst genommen werden.

Ich schreibe, weil ich an Zukunftssamen glaube. An Texte, die nicht sofort gefallen – aber nachwirken. Die nicht blenden, sondern wurzeln. In dir. In mir.

Nicht jedes Wochenthema wird allen gefallen. Muss es auch nicht. Kontroverse Meinungen sind willkommen. Wenn du etwas zu sagen hast: Sag es. Klick auf die kleine Sprachblase in der E-Mail und kommentiere frei raus. Schenk du mir einen Espresso ein – schroff, direkt, kurz. Ich liebe das. 😉

Danke, dass du da bist.

Dein Barista
Afschin